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Kurz nach der Machtübernahme Anfang 1933 begannen die Nationalsozialisten mit der Verfolgung sozialistischer, pazifistischer, jüdischer und anderer Autor*innen. Ihre verfemten Werke wurden in Buchhandlungen, öffentlichen, konfessionellen, Partei- und Vereins-Büchereien aussortiert oder beschlagnahmt. Auch in Freiburg fanden, anders als lange angenommen, anfangs Bücherverbrennungen statt. Doch die „Säuberungen“ gingen über zehn Jahre weiter, ergänzt durch Raubzüge bei Opfern, bei denen es nicht mehr um verfemte Werke ging.
Die Nazis verbrannten nur einen Teil der Bücher, die Masse verschwand in der Universitätsbibliothek Freiburg. Dort standen sie „national zuverlässigen“ Nutzer*innen weiter zur Verfügung. Obwohl bereits ab 1946 erste Rückgaben stattfanden, befinden sich noch heute geraubte Bücher, wie „Madzeks Kampf mit der Dampfturbine“ von Alfred Döblin, in der UB.
Hier soll Provenienzforschung (siehe Sonderausstellung „NS-Raubgut. Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek Freiburg“, Uniseum Freiburg, 22. Juli bis 9. November 2023“) weitere Klarheit bringen.
In seinem bebilderten Vortrag zeichnet der Freiburger Forscher, Historiker und Sozialwissenschaftler Dr. Heiko Wegmann die Hintergründe der Bücherverbrennungen auf und schlägt einen Bogen zur Forschung über die Herkunft der damals geraubten Bücher. Dabei geht er auch auf verfemte Autoren wie Heinrich Mann und Alfred Döblin ein, die zum Viertel Vauban Bezug haben.
Eintritt auf Spendenbasis